Häufig werden Kredite mit einer Festzinsbindung vergeben. Die Festzinsbindung besagt, dass der vertraglich vereinbarte Kreditzins für eine feste Laufzeit von einigen Monaten bis hin zu mehreren Jahren konstant bleibt. Eine solche Zinsbindung ist vor allem dann interessant, wenn die Kreditzinsen zu steigen drohen. In diesem Fall bleiben die Zinsen nämlich auch dann konstant, wenn das allgemeine Zinsniveau steigt.
Ratenkredite mit festem Zinssatz über ganze Laufzeit
Ratenkredite bieten in der Regel immer eine Festzinsbindung, und zwar über die gesamte Laufzeit. Sowohl die Kreditraten wie auch die Zinskosten bleiben während dieser Laufzeit gleich hoch, so dass Kreditnehmer keine Zins- oder Ratenänderung befürchten müssen. Am Ende der Laufzeit ist der Kredit dann vollständig getilgt.
Zinsbindung bei Annuitätenbindung nicht zwangsläufig über die ganze Tilgungsdauer
Anders bei Annuitätendarlehen, die für die langfristige Finanzierung genutzt werden. Diese Darlehen weisen zwar ebenfalls eine Festzinsbindung auf, sie wird aber nur in wenigen Fällen für die gesamte Laufzeit vereinbart. Vielmehr findet man hier eine Zinsbindung von 5-15 Jahren, in der Praxis wird vielfach die zehnjährige Zinsbindung gewählt.
Innerhalb dieser Zinsbindung sind die Kreditzinsen unveränderlich, gleichzeitig besteht für Kunden aber auch kaum eine Möglichkeit, vorzeitige Rückzahlungen zu vereinbaren. Lediglich dann, wenn Sondertilgungen im Kreditvertrag vereinbart wurden, sind außerplanmäßige Tilgungen möglich.
Mit dem Ablauf der Festzinsbindung ist der Kredit in den meisten Fällen aber noch nicht vollständig getilgt. Sofern der Kredit verlängert, also prolongiert, werden soll, ist es notwendig, eine weitere Vereinbarung über die Festzinsbindung zu treffen. Diese neue Vereinbarung werden die Banken im Prolongationsangebot mitteilen, welches dann vom Kunden angenommen oder abgelehnt werden kann.
Alternativ zur Nutzung des Prolongationsangebotes ist es auch möglich, am Ende der Zinsbindung zu einer neuen Bank zu wechseln. Diese wird dann die Kreditablösung vornehmen und den noch offenen Kreditbetrag überweisen. Eine solche Umschuldung ist vor allem dann interessant, wenn die neue Bank deutlich günstigere Konditionen als die bisher finanzierende Bank bietet. Bei Immobiliendarlehen muss allerdings beachtet werden, dass in diesen Fällen auch die als Sicherheit dienende Grundschuld an die neue Bank übertragen werden muss. Diese Übertragung muss notariell erfolgen und kann so einige hundert Euro Kosten verursachen.
Weiterführende Links im Web zum Thema Zinsbindung:
- Immobilienscout24: Zinsbindungsfrist bei der Immobilienfinanzierung,
www.immobilienscout24.de/baufinanzierung/lexikon/zinsbindungsfrist.html - Dr. Klein: Sollzinsbindung – kurze oder lange Zinsfestschreibung,
www.drklein.de/sollzinsbindung.html - Stiftung Warentest Zinsbindungsrechner für Excel,
www.test.de/Baudarlehen-Welche-Zinsbindung-ist-richtig-1159354-0/