Was soll man von eToro halten? – Ein kritischer Blick…
Schaut man sich heute an, wie Privatpersonen ihr Geld anlegen, dann ist das Bild – verglichen zu früher – heute deutlich vielschichtiger, komplexer und diversifizierter. Wo wird das Geld hingetragen? Welche Partner/Dienstleister nutzt man? Und worauf vertraut man? – Die Antworten hingen schon immer auch vom Alter, sozialen Segment und Bildungsgrad ab. Und dennoch scheint das Bild heute noch viel bunter, anders und schwerer zu durchschauen.
- Für ältere Generationen galt und gilt oft genug: Will man Geld anlegen, dann geht man zur Sparkasse. Oder man hat sein (überteuertes?) Depot bei der Deutschen Bank, um dort Aktien und Fonds zu kaufen. Und gut betuchte Senioren haben ihren persönlichen Anlageberater, private Vermögensverwaltung und „Private Banking“ bei kleinen feinen Privatbankenhäusern.
- Für mittlere Generationen heißt Geldanlage häufig auch „Brokerage“. Wir sprechen hier von Menschen, die mit Comdirect groß geworden sind. Die zur Jahrtausendwende ihrer „Sparkasse“ oder Deutschen Bank den Rücken gekehrt haben und seitdem „Onlinebroker“ nutzen, um schnell und selbst Wertpapiere online zu handeln. Und die verstanden haben, dass Aktienfonds relativ hohe Gebühren haben, den Vergleichsindex aber nur selten schlagen, und dass ETFs die günstigere und oftmals besser performende Alternative sind.
- Und für jüngere Generationen heißt Anlegen oftmals eher: „Cryptos“, „Bitcoin“, „Wallets“. Auf dem gymnasialen Schulhof spricht man von plötzlich von „Social Trading“, „Alt Coins“ und „Copy Portfolios“. „Gebührenfreier Wertpapierkauf“ wird als Selbstverständlichkeit gefordert, und es fallen „Namen“ von „Banken“, die gar keine Kreditinstitute im rechtlichen Sinne sind, sondern richtigerweise eigentlich „Plattformen“ heißen müssen. „Handelsplattformen“ oder „Börsen“ oder „Trading-Apps“.
Je nachdem, zu welcher Generation man gehört, neigt man dazu, die jeweils anderen Segmente aus der obigen Einteilung argwöhnisch zu betrachten und zu bewerten. Selbst wenn man ein aktiver Anleger bei Comdirect ist, und dort täglich Trades auf Aktien und ggf. auch Optionsscheine macht, – sich also schon ein bisschen mit Geldanlage via Onlinedepot auskennt -, scheinen so manchen die Geschehnisse um Kryptowährungen und sonstige „Investment“-„Alternativen“ zu überrollen.
Dann beliest man sich z.B. auf Seiten wie kryptoszene.de über das Kaufen von Ethereum, Bitcoin und Co. Und stellt dort fest, dass die Betreiber dort den Krypto-Kosmos schon längst verlassen bzw. erweitert haben. Im aktuellen Kryptoszene-Artikel zum Thema Aktien handeln App finden wir dann einen „Testsieger“ im Sinne von „Bank“ / „Handelsplattform“, von dem wir noch nie bewusst etwas gehört haben. Um wen geht es? – eToro!
eToro – eine Plattform zum Kauf von Aktien, Bitcoin, CFDs?
„Noch nie etwas gehört“ ist falsch, wie uns später auffällt. Denn das Logo mit den „Stierhörnern“ kommt uns doch etwas bekannt vor. Und wir glauben, sogar schon einmal Außenwerbung davon gesehen zu haben. – Die großen Plakate am Straßenrand, an der Bushaltestelle. Und wir glauben, dass das Versprechen „Aktien und ETFs mit 0% Provision“ kaufen zu können, doch schon mal gelesen zu haben.
Aber sonst? Was ist das für ein „Testsieger“? – Auf der eToro-Website steht: „eToro ist die weltweit führende Social-Trading-Plattform, die sowohl Investitionen in Aktien und Kryptowährungen als auch das Trading von CFDs mit verschiedenen Basiswerten anbietet.“ –
Ein Blick in den Wikipedia-Artikel soll eine erste Orientierung bringen. Im Denken, dass die Infos dort (vielleicht/hoffentlich) ein bisschen neutraler und glaubwürdiger sind als die Selbstdarstellung auf der offiziellen eToro-Website. Aber auch im Wissen, dass „man“ in der Wikipedia natürlich auch viel ändern und Falsches schreiben und behaupten kann. Also ein paar „Meilensteine“ und interessante „Fakten“ laut Wikipedia:
- eToro wurde 2007 in Tel Aviv als RetailFXvon den Brüdern Yoni Assia und Ronen Assia zusammen mit David Ring gegründet.
- Insgesamt haben Wertpapierfirmen wie CommerzVentures, Spark Capital, SBI Holdings, Korea Investment Partners und China Minsheng Financial Holdings mehr als 162 Millionen US-Dollar in eToro investiert.
- Im Jahr 2018 betrug die Unternehmensbewertung 800 Millionen US-Dollar.
- Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben in 140 Ländern tätig und hat mehr als 12 Millionen Nutzer im Jahr 2021.
Was sollte man kritisch wissen / beachten / bedenken?
Bei der näheren Recherche zu diesem Anbieter sind uns einige Sachen aufgefallen, die man wissen sollte. Darauf wollen wir im Folgenden näher eingehen:
- Was kaufe ich, wenn ich Aktien auf eToro kaufe?
- Wofür gilt die Gebührenfreiheit, und wofür nicht?
- Teils kryptische Begriffe und unklare Übersetzungen?
- Wie werden meine Kryptowährungen verwahrt?
- Wie sieht es mit der Einlagensicherung aus?
Los geht’s:
1. Was kaufe ich, wenn ich Aktien auf eToro kaufe?
Auf der Seite https://www.etoro.com/de/customer-service/help/1281274052/was-kaufe-ich-wenn-ich-aktien-auf-etoro-kaufe/ konnten wir als Kunden-Interessent Dinge lesen, die uns so einiges Kopfschütteln bereitet haben:
„eToro ist eine Trading-Plattform, keine Börse und kein Markt. Das bedeutet, dass Sie Aktien nur auf der Trading-Plattform von eToro kaufen und verkaufen können. Es ist nicht möglich, offene Positionen aus Ihrem eToro-Konto auf einen anderen Broker oder auf eine andere Person zu übertragen. Wenn Sie eine Aktienposition auf eToro eröffnen, erhalten Sie weder ein Aktienemissionszertifikat noch Stimmrechte. Sollte das Unternehmen jedoch eine Dividende ausschütten, wird Ihr Kontostand gemäß Ihres Aktienbesitzes aktualisiert.“
Wenn ich mir z.B. Amazon-Aktien in meinem Wertpapierdepot bei der Deutschen Bank kaufe, dann „gehören sie mir“, und ich kann sie z.B. in mein Aktiendepot bei der Comdirect Bank übertragen. Bei eToro geht das gemäß der eigenen Darstellung nicht.
Macht das eToro zur #1 Aktien handeln App?! Hmm…!
2. Wofür gilt die „Gebührenfreiheit“ (nicht)?
eToro wirbt ja recht aggressiv mit seiner „Günstigheit“ und der Aussage, dass man Aktien ohne „Provision“ (Gebühren) kaufen könne. Zitat von der deutschen Startseite https://www.etoro.com/de/ am 18.05.2021: „Investieren Sie mit 0 % Provision in Aktien. Kaufen Sie in großen Mengen oder nur einen Anteil.“ – Folgt man dem Link „Mehr erfahren“, dann landet man auf der Landingpage https://www.etoro.com/de/stocks/, und dort sowie auf https://www.etoro.com/de/trading/fees/#stocks erfährt man über einige Einschränkungen. So hängt die Gebührenfreiheit auch davon ab, welche Ländergesellschaft von eToro für das Kundenkonto zuständig ist, da je nach Wohnsitz auch unterschiedliche Regulierungsbehörden zuständig sind. Grundsätzlich scheint für einen Kunden mit deutschem Wohnsitz und Kontozuständigkeit der in Zypern regulierten „eToro (Europe) Ltd.“ der provisionsfreie Aktienkauf schon möglich. Für Kunden in Australien und den USA wiederum gelten andere Regeln.
Beim Kauf von Cryptowährungen auf eToro fallen keine direkten Kaufgebühren / Trading-Gebühren an, aber der Kunde muss mit sogenannten „Spreads“ leben. Das sind Unterschiede (Margen, Gewinnspannen) zwischen Kauf und Verkaufskursen. Diese „Spreads“ differieren von Kryptowährung zu Kryptowährung, wie die Tabelle unter etoro.com/de/trading/fees/#crypto näher aufschlüsselt. Zum Zeitpunkt der Artikelrecherche am 18.05.2021 lag der Spread für Bitcoin (BTC) bei „nur“ 0,75%, während er für Ether (Ethereum) schon bei 1,90%, für Ripple (XRP) bei 2,45% und für Dash schon bei 2,90% liegt/lag. Am größten ist/war die Diskrepanz für MIOTA (IOTA) mit 4,5%.
Von „kostenlosem Kauf“ von Crypto-Assets kann man so gesehen also nicht sprechen.
Hinzu kommen „Krypto-Transfergebühren“, wenn man seine BTC, Ethereums, Litecoins etc. von der Plattform in das eToro „Wallet“ transferieren möchte. Per 18.05.2021 muss man z.B. 0,0005 BTC Transfergebühr für eine solche Transaktion entrichten, was bei einem BTC Kurs von 50.000 EUR immerhin 25 EUR „Überweisungsgebühr“ entspricht. – Wenn man Cryptocoinkritiker ist oder deren Perspektive einnehmen will, dann fragt man sich: Sollte der „Vorteil“ von Kryptowährungen nicht auch sein, dass man nicht mehr Intermediäre (Banken, Finanzdienstleister) „durchfüttern“ muss mit hohen Gebühren für Kontoführung, Überweisungsgebühren etc. – hmm…?!
3. Teils kryptische Begriffe und unklare Übersetzungen?
Je länger man auf der Website von eToro sich beliest, umso mehr fällt auf, dass es ganz sicher keine „deutsche Plattform“ ist, und die Übersetzung(en) teils unprofessionell wirken. Einige Formulierungen, die einen „normalen“ deutschsprachigen Aktien-Anleger eher irritieren dürften:
- „Übernachtgebühren: keine“ (https://www.etoro.com/de/trading/fees/#stocks) – Was soll das sein?! Depotgebühren? „Verwahrentgelt“? – Weiter unten in FAQ-Abschnitt wird erklärt, dass sich diese Aussagen nicht auf klassische Aktien beziehen, sondern: „Bei CFD-Positionen, die über Nacht offen bleiben, fällt eine geringe Gebühr an, im Verhältnis zum Wert der Position. Es handelt sich im Wesentlichen um eine Zinszahlung, um die Kosten des Hebels zu decken, den Sie über Nacht nutzen. Wochenendgebühren sind Übernachtgebühren, die für das Halten von Positionen über das Wochenende erhoben werden. Daher beträgt die Wochenendgebühr das Dreifache der Übernachtgebühr. Wochenendgebühren werden entweder am Mittwoch oder Freitag berechnet, je nach Vermögenswert.“
- Auf o.g. Seite auch weitere Aussagen zum Thema Gebühren für Aktien und ETFs: „Keine Managementgebühren, Keine Ticketgebühren, Keine Rollovergebühren“ – das sind keine normalen deutschen Formulierungen, wie man sie bei Banken und Online-Brokern wie etwa Comdirect findet. Es drängt sich die Vermutung auf, dass hier aus dem Amerikanischen (?) übersetzt wurde, ohne dass es von einem versierten Muttersprachler gegengeprüft wurde?
- Wenn man sich aufmerksam durch die Website von eToro arbeitet und alles durchliest, dann fällt auf, dass die Website an manchen Stellen fehlerhaft ist. So fanden wir am 18.05.2021 in der FAQ auf https://www.etoro.com/de/trading/fees/#stocks im Abschnitt „Was ist Leverage (Hebelnutzung) zwar einen Link „Um weitere Details und Beispiele zu erhalten, klicken Sie bitte hier.“ – aber es ist/war nur ein nicht funktionierender Link hinterlegt. Das ist wenig vertrauenserweckend, denn gerade Hebelprodukte sind für viele Verbraucher äußerst erklärungsbedürftig, und es ist wichtig, die Funktionsweise und Risiken zu verstehen.
Letztlich stellen wir schnell fest: eToro kann man absolut gar nicht mit einem „Onlinebroker“ wie Comdirect vergleichen oder als gleichartige Alternative sehen. Man wirbt zwar mit dem Thema „Aktien handeln für 0% Provision“ um Kunden. Aber erstens fällt auf, dass man gar nicht ALLE typischen Aktien handeln kann, sondern nur eine Auswahl; die Website spricht von „Mehr als 2.000 Aktien aus 17 Börsen“ (https://www.etoro.com/de/stocks/#why-etoro).
Zweitens fällt auf bzw. entsteht der Eindruck: Eigentlich geht es bei eToro eher um das Handeln mit anderen Assets, nämlich um Hebelprodukte (CFDs) sowie Kryptowährungen. Und in beiden Bereichen verdient eToro dann doch Geld/Gebühren an verschiedenen Stellen. Das ist an sich ja legitim – von und mit irgendwas muss eine Plattform ja finanziert werden. Nur wir stellen etwas irritiert fest, dass diese „Plattform“ entgegen unserer Erwartung eben nicht eine wirklich in Betracht zu ziehende „günstige Alternative zu Comdirect“ für unsere Anlage in Aktien und ETFs ist. Eben weil es eine eingeschränkte Auswahl gibt, und weil es uns die vorgenannte (und hier gern noch einmal wiederholte) Aussage misstrauisch stimmt:
„eToro ist eine Trading-Plattform, keine Börse und kein Markt. Das bedeutet, dass Sie Aktien nur auf der Trading-Plattform von eToro kaufen und verkaufen können. Es ist nicht möglich, offene Positionen aus Ihrem eToro-Konto auf einen anderen Broker oder auf eine andere Person zu übertragen. Wenn Sie eine Aktienposition auf eToro eröffnen, erhalten Sie weder ein Aktienemissionszertifikat noch Stimmrechte. Sollte das Unternehmen jedoch eine Dividende ausschütten, wird Ihr Kontostand gemäß Ihres Aktienbesitzes aktualisiert.“
Insofern versuchen wir einmal diesen Erwartungsfokus zu erweitern und noch einmal weiter zu schauen, welches Bild wir bekommen, wenn wir uns auf die Vorstellung einlassen, Bitcoin & Co zu traden.
4. Wie werden meine Kryptowährungen verwahrt?
Per 18.05.2021 steht auf der eToro-Website im Footer:
„Für Kunden aus Deutschland wird die Verwahrung von Krypto-Vermögenswerten von eToro Germany GmbH bereitgestellt“
Und:
„eToro Germany GmbH, beaufsichtigt von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).“
Es erweckt natürlich Vertrauen, wenn ich lese, dass für mich als „deutschen Anleger“ eine Firma mit deutscher Rechtsform zuständig ist, die zudem von der BaFin reguliert (überwacht, geprüft) wird. Das gilt zumindest, wenn man es positiv sieht oder sehen will.
Will man es kritisch bis negativ sehen, dann kommen folgende Gedanken:
- Eine GmbH in Deutschland kann man mit 25.000 EUR Stammkapital gründen. Und die Haftung der GmbH ist auf das Stammkapital beschränkt (von wenigen Ausnahmen abgesehen). Wenn jetzt diese GmbH für Crypto-Assets in Millionenhöhe „bürgt“ („einsteht“, oder wie auch immer man es formulieren mag), und man diese „Pleite gehen lässt“, was passiert dann mit den verwahrten Krypto-Vermögenswerten (der Kunden)?!
- Auch stellt sich die Frage: Welche Konsequenzen hat es praktisch, wenn das Geschäft von eToro auf so viele verschiedene Tochtergesellschaften und Einzel-/Unterfirmen verteilt ist?! Man kann davon ausgehen, dass diese vielgliedrige Struktur auch den national respektive international unterschiedlichen Regulierungen und Regulierungsanforderungen geschuldet ist. Dass es deshalb eine Gesellschaft für „Europe“ gibt, eine für „UK“, eine für Australien, eine „für alle sonstigen anderen“ usw. – Aber je mehr unterschiedliche Gesellschaften es im Konglomerat gibt, umso schwieriger ist zu durchschauen, wer wie weit reguliert ist, wer zuständig ist, wer wie wo für die Einlagensicherung in welcher Höhe steht…
- And last but not least: Seit dem Wirecard-Skandal (hier näher erklärt) ist das Vertrauen darauf, dass die BaFin mit ihrer Aufsichtsleistung den Privatverbraucher zuverlässig schützt, auch stark angekratzt… – Insofern sollte man sich viel Grundwissen über Cryptocoin-Trading und die sichere Aufbewahrung von Bitcoins und Co aneignen, bevor man größere Mengen Kapital oder gar mit einem 60.000 EUR Kredit in diese Richtung investiert. – Denn das ganze Krypto-Assets-Trading-Geschäft ist weitestgehend unreguliert, und eine BaFin-Überwachung schützt letztlich nicht vor Kapitalverlust. – Was uns zur Frage der Einlagensicherung führt…
5. Wie sieht es mit der Einlagensicherung aus?
Auf der Webseite https://www.etoro.com/de/customer-service/regulation-license/ konnten wir per 18.05.2021 eine ganze Reihe von PDF-Dokumenten mit rechtlichen Hinweisen und ähnlichen „regulatorischen“ Infos finden. Zum Beispiel bzgl. der Einlagensicherung: Da gibt es ein Dokument „Einlagensicherungsfonds von eToro (Europe) Ltd.“. Der Link führt zu https://1mr3lc1zt3xi1fzits1il485-wpengine.netdna-ssl.com/wp-content/uploads/2018/03/eToro_EU-ICF_Updated09.03.18_clean.pdf. Das Dokument informiert unter anderem darüber, dass die Einlagensicherung über den zypriotischen Einlagensicherungsfonds (Zypern) läuft, und man dort als privater Anleger (immer unter bestimmten Rahmen- und Nebenbedingungen) bis zu 20.000 EUR abgesichert ist. Das verwundert, da man in Deutschland und angenommenerweise in der EU eher mit 100.000 EUR abgesichert ist. Diese Info lässt sich jedoch für uns nicht finden.
Wichtig ist aber auch der Hinweis, dass Kryptowährungen und der Handel mit Cryptos nicht Teil des Einlagensicherungsschutzes sind, da Krypto-Trading in der EU nicht (ausreichend) reguliert ist.
Weiterhin liest man auf der Seite https://www.etoro.com/de/customer-service/regulation-license/:
„Sicherung des Vermögens von Kunden: Wir halten die Mittel und Vermögenswerte unserer Kunden in getrennten Konten, so dass die Mittel und Vermögenswerte der Kunden von unseren eigenen Vermögenswerten getrennt werden. Diese Trennung der Konten wird sowohl intern als auch extern überwacht. Wir arbeiten ausschließlich mit namhaften Zahlungsinstituten und Zahlungsanbietern zusammen.“
Üben und Experimentieren mit dem kostenlosen Demo-Konto mit 100.000 USD
Angenehm und praktisch: Wenn man bei eToro einen Account (Konto) eröffnet, erhält man automatisch ein kostenloses Demo-Konto mit fiktiven 100.000 USD. Damit kann man die Plattform quasi ausprobieren und sich ein virtuelles Depot / Portfolio aufbauen. Das ist gerade für Anfänger eine gute Möglichkeit, erste Erfahrungen und Erkenntnisse zu bekommen. Denn das Handling und die Zusammenhänge beim Trading mit Aktien, Derivaten, CFDs (Contracts for Difference), Krypto-Vermögenswerten etc. ist für Neulinge schon recht komplex und schwierig zu durchschauen. Ein Demo-Depot mit „Spielgeld“ ist da in jedem Fall hilfreich.
Fazit:
Unsere Annahme, dass eToro eine moderne und ernst zu nehmende Alternative zu unserem Comdirect Depot ist, nur eben noch günstiger – das konnten und können wir nicht erfüllt sehen. Zu fragwürdig scheinen uns manche der hier geschilderten Punkte und Erkenntnisse.
Dennoch gibt es einige „Pluspunkte“, die für die Auseinandersetzung mit der Plattform sprechen können. Zum Beispiel:
- Die Vielzahl der Jahre, die sich das Unternehmen am Markt gehalten hat, spricht für eine gewisse Seriosität und auch Befriedigung von Kundenbedürfnissen. Ebenso die Masse der Kunden, wenn die kommunizierten Zahlen stimmen und man von aktiven und tätigen Kunden mit tatsächlichem Kapitaleinsatz ausgeht.
- Die Zahl der verschiedenen Landes-/Regionalgesellschaften und die verschiedenen damit verbundenen zuständigen Aufsichtsbehörden sprechen dafür, dass eine gewisse Seriosität, Sicherheit, Stabilität und Ordnungsgemäßheit vorhanden ist.
- Schön auch: Wenn man bisher eher dem eingangs skizzierten „mittleren Segment“ von Anlegergenerationen zuzuordnen ist, der klassisch Fonds und Aktien bei einer (Online-)Bank handelt, UND sich für neuere Entwicklungen im Anlage-Universum wie eben CFDs und Crypto-Currencies interessiert: Dann ist eToro vermutlich schon eine geeignete Anlaufstelle zum Reinschnuppern und Sammeln von Erfahrungen. Nicht zuletzt, weil die Website teilweise recht ausführliche Infos liefert (siehe z.B. https://www.etoro.com/de/markets/btc/stats), vielerlei „Social“-Funktionen zum Diskutieren mit anderen bietet, und letztlich ein virtuelles Spieldepot offeriert, mit dem man Experimentieren und lernen kann.